Sozialemedieninfrastrukturapokalypse

7. Oktober 2021, | IT-Sicherheit

Am 4. Oktober waren Facebook, WhatsApp und Instagram für mehrere Stunden nicht erreichbar. Weltweit nutzen mindestens 3,5 Milliarden Menschen einen Dienst des Facebook-Konzerns für private oder geschäftliche Zwecke.

Es handelt sich wohl nicht um einen Cybersicherheitsvorfall, stattdessen ist die Störung, laut einer offiziellen Meldung von Facebook, auf eine Konfigurationsänderung zurückzuführen. Die Änderung betraf die Backbone-Router, welche den Netzwerkverkehr zwischen den Rechenzentren koordinieren. Daraufhin war die Kommunikation zwischen den Rechenzentren unterbrochen, wodurch auch interne Systeme und Diagnose-Werkzeuge betroffen waren.

Des einen Freud ist des anderen Leid

Der Beitrag „Hallo buchstäblich alle“ auf der Plattform Twitter beschreibt die Situation sehr gut. Mit diesen Worten begrüßt der Kurznachrichtendienst die Facebook-Nutzer, die auf Twitter ausgewichen sind, um sich über den Ausfall auszutauschen.

Die Störung kommt für Facebook zu einer ungünstigen Zeit, der Konzern steht aktuell unter großem politischen Druck. Eine ehemalige Mitarbeiterin hat sich, wie Heise Online berichtet, kritisch über die Facebooks Praktiken geäußert und bei den US-Behörden offiziell Schutz als Whistleblowerin beantragt.

Die Folgen der Störung

Eine stabile Infrastruktur und zuverlässige Erreichbarkeit ist sehr wichtig um das Vertrauen von Kunden zu gewinnen und zu erhalten. Bei Facebook gab es bereits im Jahr 2019 einen größeren Ausfall. Die jüngste Störung ist allerdings von wesentlich größerem Ausmaß.

Während die Facebook Aktie um 5% gefallen ist, ist das Vermögen von Mark Zuckerberg, laut Bloomberg, innerhalb weniger Stunden um 6 Milliarden Dollar geschrumpft.

Außerdem werden sich gerade Geschäftskunden, die für ihre auf Facebook geschaltete Werbung bezahlen, nun die Frage stellen ob es nicht bessere Möglichkeiten gibt, das Werbebudget zu investieren.

Grundsätzlich ist es so, dass Ausfälle der IT-Infrastruktur neben den unmittelbaren finanziellen Folgen auch einen Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern nach sich ziehen. Obwohl es sich in diesem Fall vermutlich nicht um einen Sicherheitsvorfall handelt, sind Firmen auch das Ziel von Cyberangriffen, die zu Server- und Produktionsausfällen führen.

Und wie wir bei unseren Penetrationstests feststellen, machen es die meisten Unternehmen den Angreifern leichter als notwendig.